
Die Stadt Würzburg hat am 27. November 2025 drei Kulturmedaillen verliehen. Ausgezeichnet wurden Tommi Neubauer, Dr. Suse Schmuck und Jojo Schulz. Oberbürgermeister Martin Heilig würdigte die Preisträger als treibende Kräfte für das kulturelle Leben der Stadt und betonte ihren Einsatz für Orte, Erinnerung und Begegnung. Die Verleihung fand erstmals im Festsaal des Mozartareals statt.
Zweck der Auszeichnung und Hintergrund
Die Kulturmedaillen werden in Würzburg seit 1995 jährlich an bis zu drei Personen oder Initiativen vergeben. Voraussetzung ist, dass die Geehrten sich in besonderem Maße ehrenamtlich, gemeinwohlorientiert oder fördernd um das kulturelle Leben der Stadt verdient gemacht haben. Heilig lobte die Preisträger als kreative Köpfe, Organisatoren und Netzwerker, die mit Leidenschaft zu einer lebendigen Kulturstadt beigetragen hätten.
Tommi Neubauer als Vernetzer der Musikszene
Tommi Neubauer wurde als Impulsgeber für die lokale Jazz- und Gitarrenszene ausgezeichnet. Bekannt wurde er durch seine Musikbutik, die sich zu einem wichtigen Treffpunkt für Musikerinnen und Musiker aus der Region entwickelt hat. Neubauer habe mit dem Betrieb eines Gitarrenladens, der Organisation von Konzerten, der Mitgründung des Vereins MainJazz und der Initiierung eines Gitarrenfestivals zur Sichtbarkeit des Jazz in Würzburg beigetragen, sagte Laudator Benjamin Haupt.
Seit 2017 veranstaltet Neubauer die Darstädter Gitarrenkonzerte am neuen Standort seiner Musikbutik, und seit 2023 wirkt er als Kulturmanager im Keller Z87, wo er das Konzertprogramm kuratiert. Sein Engagement habe dazu beigetragen, dass Würzburg auf internationalen Plattformen inzwischen als aktive Jazzstadt wahrgenommen werde, so Haupt.
Dr. Suse Schmuck für Denkmalpflege und Baukultur
Dr. Suse Schmuck erhielt die Medaille für ihr jahrzehntelanges Engagement für den Erhalt und die Wertschätzung der Baukultur in Würzburg. Als Lehrbeauftragte für Architekturgeschichte an der Fachhochschule Würzburg Schweinfurt vermittelte sie von 1984 bis 2009 Kenntnisse historischer Baukunst und legte Wert auf Anschauung vor Ort. In ihrer Dankesrede brachte sie dies auf den Punkt: ‚Nur was wir wissen, sehen wir.‘
Schmuck engagierte sich im Initiativkreis zur Erhaltung historischer Denkmäler und arbeitete von Anfang an ehrenamtlich im Vorstand der Heiner Reitberger Stiftung. Mit der von ihr initiierten Publikationsreihe Hefte für Würzburg prägte sie das Erscheinungsbild der Stiftung und trug durch Forschungen, etwa zur Architektur des ehemaligen Gaswerks, zum Erhalt bedeutender Bauwerke bei. Laudatorin Petra Maidt betonte Schmucks fundiertes Fachwissen und ihr Qualitätsbewusstsein für Architektur.
Jojo Schulz und die Räume für kulturelle Vielfalt
Jojo Schulz wurde für sein Unternehmertum und sein kulturelles Engagement gewürdigt. Als Betreiber der Posthalle habe er einen Ort geschaffen, an dem Konzerte, Partys, Poetry Slams, Lesungen und Flohmärkte Platz fanden und der für kulturelle Vielfalt in der Stadt steht. Landtagsabgeordneter Patrick Friedl hob in seiner Laudatio hervor, dass Schulz Kultur als Grundbedürfnis verstehe und Räume ermögliche, in denen Menschen sein dürfen, wie sie sind.
Friedl zeichnete zudem den Werdegang Schulz‘ vom Jugendkulturhaus Cairo über das Autonome Kulturzentrum AKW bis zur Posthalle nach und betonte, dass Schulz mit Herz, Ausdauer und Mitgefühl gezeigt habe, wie Veränderung möglich sei.
Veranstaltung und Anerkennung
Die Laudationes, Urkunden- und Medaillenübergaben sowie die Dankesreden führten Kulturreferent Benedikt Stegmayer durch den Abend. Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Duo Buffy und Degner begleitet. In ihren Reden hoben alle drei Geehrten die Bedeutung ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter hervor und bedankten sich für die Unterstützung.
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